Zunächst eine Einführung zum Themenkomplexprozess. Hier unter anderem dann eben auch eine Erläuterung
des Prozessbegriffs allgemein. Nun der Leerstoff für heute sieht so aus, dass wir den Prozess
eben als ein zentrales Konzept kennenlernen. Wir haben das Konzept von Betriebssystemen,
wobei wir aber beachten müssen, dass die Frage der technischen Umsetzung eines solchen Prozesses
zunächst erstmal hier in der Vorlesungsstunde nicht so stark im Vordergrund steht. Das heißt,
die Frage der Verkörperung, also auch das, was man als Inkarnation denn bezeichnet, wird erstmal
ein wenig hinten angestellt. Mit Verkörperung meint man sozusagen die Fragestellung, ob ein
Prozess ein Threat ist, als Task implementiert wird, ob so ein Prozess praktisch in einem eigenen
Adressraum isoliert existiert oder sich diesen Adressraum mit anderen Prozessen letztendlich
teilt oder ob denn dieser Adressraum gar als Schutzdomäne letztendlich zu verstehen ist,
indem sich so ein Prozess bewegt. Diese Aspekte stehen nicht vorne an. Wesentlich ist hier,
den Prozess als allgemein als Programm in Ausführung zu verstehen. Das entspricht auch
der ursprünglichen klassischen Definition und so wollen wir die Sache denn auch jetzt zumindest
in dieser Stunde einmal betrachten. Ein wichtiger Aspekt, den wir behandeln werden, sind die
Betriebsmittel, denn es ist so, dass Prozesse erst dann wirklich stattfinden können, wenn all die
Betriebsmittel, die die Prozesse benötigen, um ihre Arbeit zu vollrichten, eben verfügbar sind und den
Prozessen entsprechend zugeordnet sind. Hier gibt es noch verschiedene Arten von Betriebsmitteln.
Das sind die sogenannten wiederverwendbaren oder die konsumierbaren Betriebsmittel, die wollen
wir unterscheiden. Damit verbunden, denn auch mit Prozessen und der Planung der Zuteilung von
diesen Betriebsmitteln, ist die Frage, ob die Koordinierungsmaßnahmen, die man damit eben auch
durchführt, implizit oder explizit geschehen. Wir wollen den Unterschied ein bisschen herausarbeiten.
Bei der expliziten Koordinierung wird man sehen, dass das über programmierte Synchronisationen
geschieht, also durch entsprechende Befehlsfolgen, die man einfach absetzen muss, die denn de facto
in dem Programm enthalten sein werden. Wir werden das an einem Beispiel des bounded buffers
verdeutlichen, wo wir dann sehen, dass so die Begrifflichkeiten wie mehr- und einseitige
Synchronisation eine wichtige Rolle spielen, um dann so etwas wie den sogenannten bounded buffer
korrekt realisiert zu bekommen. Prozesseusprägung werden wir auch betrachten, aber da gehen wir eher
kurz drauf ein. Aber zumindestens soweit werden wir diese verschiedenen Ausprägungsformen von
Prozessen behandeln, wie es für das Gesamtverständnis des Stoffs eigentlich relevant ist. Wichtig sind
auch verschiedene Verarbeitungszustände, die mit Prozessen verbunden sind. Darauf werden wir auch
eingehen. Wir werden sehen, inwiefern die durch Einplanungsmaßnahmen, also das was wir als
Scaddling bezeichnen, bzw. durch Einlastungsmaßnahmen, also den Dispatching, verändert werden diese
Verarbeitungszustände. Ein Aspekt bei einer Prozessausprägung ist die Frage der Verortung,
also wo sind die eigentlich technisch wirklich verankert im Endeffekt auf der Benutzer- oder auf
der Systemebene. Und datenstrukturmäßig oder objektmäßig, wenn man so will, wird ein Prozess
nach außen repräsentiert, aber auch nach innen im System durch sowas wie Prozesskontrollblöcke,
Zeiger- und Prozessidentifikation. Auch die wollen wir denn am Ende noch kurz ansprechen.
Es geht um ein Maschinenprogramm in Ausführung. Das ist dann noch eine etwas speziellere Betrachtung
als nur zu sagen Programm in Ausführung, so wie man einen Prozess denn gleich begrifflich
erfassen wird. Wir befinden uns auf der Maschinenprogramm-Ebene, sehen das Betriebssystem
eben als Prozessor, der diese Ebene eben zumindest mitimplementiert und eben als ein wesentliches
Konzept an der Programmierschnittstelle des Betriebssystems eben so was wie ein Prozess,
wie auch Betriebsmittel denn existiert. Nun, der Begriff Prozess hat seinen Ursprung eigentlich
im Rechtswesen. Und wenn wir das mal übernehmen in die Informatik, dann meinen wir damit recht
einfach Programmablauf. Das heißt, ein Programm, das sich auf einen oder durch einen bestimmten
Prozessor in Ausführung befindet. Das ist ein Prozess. Nun, das Programm spielt schon mal eine
wichtige Rolle, denn es spezifiziert nämlich eine Folge von Aktionen für den Prozessor. Und diese
Aktionen sind, ja sagen wir mal, die einzelnen Anweisungen, die man auf der jeweiligen
Betrachtungsebene denn hat, die ein Prozess nachher durchlaufen soll. Nun, je nach Betrachtungsebene
haben wir unterschiedliche Arten von Anweisungen, wenn man so will. Auf der Ebene 5, auf der obersten
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:09:55 Min
Aufnahmedatum
2020-05-27
Hochgeladen am
2020-05-27 12:16:31
Sprache
de-DE